Kalle Vähäsöyrinki

Agrarwissenschaftler (FH) — Vitikon Tila, Tupos

”Mir war schon als Kind klar, dass ich Vollzeit-Farmer werden wollte.”

Wie sind Sie Landwirt geworden?

Meine Eltern Helena und Pentti Vähäsöyrinki haben 1974 in Tupos bei Liminka einen kleinen Bauernhof gekauft. Damals war ich ein Jahr alt. Der Hof war schlecht in Schuss, aber mein Vater hat die Ärmel hochgekrempelt und hart gearbeitet. Waldflächen wurden gerodet und urbar gemacht, und neue Äcker wurden gekauft oder gepachtet. Ich bin mit dem Hof groß geworden. Mir war schon als Kind klar, dass ich Vollzeit-Farmer werden wollte. Vater hat zwischendurch auch für andere Bauernhöfe gearbeitet, um seinen eigenen Hof ausbauen zu können.

Worin unterscheidet sich 65 Oats von anderen Mühlen, und was wird von den Vertragsfarmern verlangt?

Die Mühle ist ein Familienbetrieb und keine Börsengesellschaft. Sie liegt in der Nähe und ist ein lokaler Akteur, der sich verpflichtet hat, meinen Hafer aufzukaufen. Im Gegenzug verkaufe ich meinen Hafer an die Mühle. Von dieser Zusammenarbeit profitieren wir beide. Selbstverständlich gehört es zum Deal, den Hafer rein zu halten.

”Gerste schiebt die Ähre aus der Blattscheide, bevor der Hafer zu blühen beginnt.”

Was bedeutet es, glutenfreien Hafer anzubauen? Worin unterscheidet sich das von normaler Anbautätigkeit?

Das Saatgut, das ich aussäe, muss rein sein. Gerste schiebt die Ähre aus der Blattscheide, bevor der Hafer zu blühen beginnt. Das sieht man mit bloßem Auge. Das macht es leichter, im Hafer wachsende Gerstenpflanzen auszujäten. Zweimal im Sommer muss man die Felder begehen. Auf diese Weise kann man die Reinheit des Hafers sichern.

Warum gerade Hafer?

In Tupos bei Liminka gibt es guten Ackerboden für Hafer. Der Bodentyp eignet sich zum Haferanbau, und Hafer ist eine sichere Anbaupflanze.

Die Zukunft des Hafers?

Ich glaube an eine gute Zukunft. Die Nachfrage wächst. Immer mehr Hafer wird zu Lebensmitteln verarbeitet, und der Preis steigt.

Schlusswort

Durch Spezialisierung können Landwirte ihre Rentabilität verbessern und den Ackerbau lohnend machen. In Finnland liegt zurzeit reichlich gutes Ackerland brach, und zwar wegen zu feuchter Jahre und schlechter Rentabilität. Wenn die Landwirte für ihre Produkte den richtigen Preis erhalten, werden sie dazu angespornt, ihre Tätigkeit zu erweitern.